25. – 29. Okt. | Müssen sich die Techs jetzt Sorgen machen?

Jetzt geht es endlich so richtig rund in der Berichtssaison: die Ergebnisse der großen Technologieunternehmen stehen an. Dieses Quartal könnte jedoch das Wachstumsniveau gefährdet sein, an das sich die Anleger in letzter Zeit immer mehr gewöhnt haben. Lass uns vor diesem Hintergrund einen Blick darauf werfen, wie du die Vorteile der anstehenden Quartalszahlen identifizieren und nutzen kannst.

Technik trotz Engpässen

Während der Coronakrise kam es für die großen Technologieunternehmen doppelt schlecht: große globale Lieferkettenprobleme und ein Mangel an Halbleitern. Analysten bleiben daher vorsichtig und schätzen, dass selbst die erfolgreichsten Unternehmen unter der Situation leiden und dabei einige Dollar verlieren könnten.

Laut einer FactSet-Studie könnten Technologieunternehmen im dritten Quartal ein Gewinnwachstum von 29 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Diese Zahl unterstreicht eine Verlangsamung gegenüber dem Vorquartal, als die Gewinne noch um 48 % anstiegen.

Müssen sich Techs jetzt Sorgen machen?

Probleme mit der Lieferkette könnten beispielsweise bei Amazon zu spüren sein, das seine Zahlen am 28. Oktober, veröffentlichen wird. Die Wall Street erwartet, dass der Umsatz im Jahresvergleich um 16 % steigen wird, was als enttäuschend eingeschätzt wird, bei einem Rückgang des Gewinns je Aktie um 27 %. Um diese Situation zu überwinden, die laut Prognosen über 2022 hinaus anhalten soll, will Amazon nun seine Cloud-Aktivitäten ausbauen. Dieser Trend könnte auch bei den E-Commerce-Plattformen eBay und Alibaba bestätigt werden, die ihre Ergebnisse jeweils am Mittwoch, 27. Oktober und Freitag, 29. Oktober präsentieren.

Auch soziale Netzwerke, die über eine Marktmacht wie Facebook verfügen, stoßen bei Analysten auf Bedenken. Tatsächlich hat Facebook während der Pandemie von einer Explosion der Ausgaben für seinen E-Commerce-Dienst profitiert und kann nun ein sicherlich solides Wachstum (+37 % gegenüber dem Vorjahr) vorweisen, jedoch ist das noch deutlich moderater als in den Vorquartalen. Wir sehen uns diesen Montag, 25. Oktober, die Zahlen von Mark Zuckerbergs Baby an.

Lieferprobleme betreffen nicht unbedingt alle Technologieunternehmen. Konzerne, die beispielsweise ausschließlich mit Produkten in der Cloud oder Online-Diensten arbeiten, könnten weiter ordentlich verdienen: So soll der Gewinn pro Aktie bei Google (Alphabet) im Vergleich zum Vorjahr um 92 % steigen: Das wäre ein sehr solides Wachstum, das am Tag der Quartalszahlen, am Dienstag, 26. Oktober, bestätigt werden könnte.

Schließlich werden die Märkte auch Apple im Blick haben, dessen neue Produkte die Gewinne steigern könnten. Schau dir hier unsere detaillierte Analyse an, passend zu den am Donnerstag, 29. Oktober, veröffentlichten Quartalszahlen.

Der ETF, der den Techs folgt

Viele große US-amerikanische Technologieunternehmen sind im Nasdaq-Index gelistet. Wenn du dich für diese Branche interessierst, dann könnte dieser ETFs der den Nasdaq repliziert, interessant für dich sein: Nasdaq 100 Index ETF (iShares).

Wie steht es um den Tech-Sektor in Europa?

Tech wird sehr oft mit den großen Namen des Silicon Valley in Verbindung gebracht. Aber auch Europa kommt mit vielen international etablierten Technologieunternehmen nicht zu kurz!

An diesem Montag, dem 25. Oktober, kannst du dir die Sword Group ansehen, ein luxemburgisches Unternehmen für digitale Dienste, das ein hohes Potenzial hat. Außerdem gibt es am Mittwoch, 27. Oktober, die Zahlen des schwedischen Musik-Streaming-Giganten Spotify. Dort setzt man nach einem Rekordjahr nun auf das Podcast-Geschäft zur Diversifizierung des Angebots. Schließlich wird am selben Tag der französische Konzern Alten von einem geschätzten Nettogewinn von 42% gegenüber dem Vorjahr berichten.

Dein Leitfaden für die Berichtssaison

Wir haben für dich spezifische Begriffe der Berichtssaison gesammelt, um sie dir zu erklären. Wenn du weißt wovon gesprochen und geschrieben wird, dann kannst du noch besser investieren. Daher haben wir diesen Leitfaden für dich vorbereitet, um die Berichtssaison zu verfolgen und um dir dabei zu helfen, ihre Geheimnisse zu entschlüsseln.

Wirtschaftsdaten und Quartalszahlen

Montag – Index des Verbrauchervertrauens aus Irland (Oktober). Quartalszahlen von Facebook, T-Mobile US, HSBC, Michelin, ID Logistics Group, Sword Group, Otis Worldwide.

Dienstag – Zahlen von Alphabet, S&P Global, General Electric, Twitter, Orange, Microsoft, Worldline, ASM, Thales, Bureau Veritas, Nexity, BE Semiconductor, Casino.

Mittwoch –  GfK-Index aus Deutschland (November). Arbeitslosenquote aus Frankreich (September). Wöchentliche Ölvorräte in den Vereinigten Staaten. Quartalszahlen von Boeing, McDonald’s, Sony, BASF, Ford, Santander, Heineken, eBay, Kraft Heinz, Spotify, Deutsche Bank, Puma, Sodexo, Upwork, Alten, Synergie, Schneider Electric.

Donnerstag – Arbeitslosenquote aus Deutschland (September) und Spanien (Oktober). Konjunkturstimmung der Eurozone (Oktober). Zinsentscheidung der EZB. Inflationsrate aus Deutschland (Oktober). Quartalszahlen von Apple, Amazon, Mastercard, Comcast, Merck & Co, Shell, Volkswagen, Sanofi, Starbucks, Caterpillar, Airbus, Kering, Dassault, Baidu, STMicroelectronics, Capgemini, Beiersdorf, Ubisoft, Lagardère, Coface.

Freitag – Inflationsrate aus Frankreich und der Eurozone (Oktober). Geschätztes BIP für das dritte Quartal aus Frankreich, Spanien und Deutschland. Quartalszahlen von Alibaba, Berkshire Hathaway, Daimler, BNP Paribas, Essilor Luxottica, Chevron, Exxon Mobil.

Wir wünschen dir eine gute kommende Woche an den Märkten!

Dieser Artikel wurde von Clémentine Pougnet geschrieben.

Alle Ansichten, Meinungen und Analysen in diesem Artikel sollten nicht als persönliche Anlageberatung gelesen werden, und individuelle Anleger sollten ihre eigenen Entscheidungen treffen oder unabhängigen Rat einholen. Dieser Artikel wurde nicht in Übereinstimmung mit gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Investitionsrecherche verfasst und gilt als Marketingmitteilung.

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