In Wasserstoffaktien investieren: ein ertragreicher Deal für Zukunft?

Das könnte das nächste große Ding für Wirtschaft und Klima werden. Wasserstoff steht in der Wissenschaft, im Bereich Nachhaltigkeit und beim Klimaschutz bereits ganz weit vorne. Spätestens als der deutsche Bundeskanzler Scholz in Kanada den großen Wasserstoff-Deal im August 2022 unterzeichnete, war jedem in Deutschland klar, dass auch diese Technologie, neben Wind, Wasser und Sonnenenergie, einer der nächsten großen Energieträger der Zukunft sein wird. Jetzt stellt sich die Frage, wie und ob man in Wasserstoffaktien investieren sollte.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat das vereinte Europa die REPowerEU Strategie” vorgestellt, mit der alle Mitglieder bereits im Jahr 2030 unabhängig von fossilen Brennstoffen aus Russland sein sollen. Dabei soll Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen. Deutschland will bis 2030 Wasserstoffanlagen mit bis zu fünf Gigawatt Gesamtleistung bauen. Das entspricht etwa der Leistung aller laufenden Off-Shore-Windanlagen an der deutschen Küste. Die Investitionen sind da, die Bereitschaft ist vorhanden und viele Unternehmen forschen und produzieren für diese Ziele. Logisch, dass sich dabei auch Chancen am Aktienmarkt ergeben könnten, die wir uns genauer anschauen sollten.

Klimawende mit Wasserstoff

Die Klimawende ist in vollem Gange und sie muss nicht nur umweltverträglich, sondern bestenfalls auch wirtschaftlich lohnenswert sein. Beides schien früher nicht miteinander vereinbar zu sein, doch Wasserstoff könnte genau dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Die Nutzungsmöglichkeiten gehen über reine Mobilität weit hinaus, denn auch als alternativer Energieträger ist er einsetzbar. Wasserstoff ist unsichtbar, geruchlos, ungiftig, leichter als Luft und reichlich auf dem Planeten vorhanden. Wasserstoff versteckt sich in den unterschiedlichsten chemischen Verbindungen und Stoffen, z.B. auch in Öl, Gas, Biobrennstoffen, Klärschlamm und nicht zuletzt in – Überraschung – Wasser. 

Wenn eine neue Technologie erschlossen wird, sind die Börsen natürlich weltweit mit von der Party. Das haben wir eindrucksvoll durch die neue Technologie der Blockchain gelernt. Aber ist ein Investment in Wasserstoff lohnend? Welche Unternehmen haben überhaupt damit zu tun und wo kann Wasserstoff umweltfreundlich und gewinnbringend eingesetzt werden? Wie wird Wasserstoff genutzt und wie rosig ist die Zukunft? Das klären wir jetzt.

Welche Wasserstoffaktien gibt es?

Unternehmen, die sich mit Wasserstoff beschäftigen, gibt es in zahlreichen Branchen in Europa. Das ist wichtig, wenn du Geld in Wasserstoffaktien anlegen willst. Wie schon erwähnt, sind Mobilität und Energie naheliegend. Es gibt jedoch weitaus mehr Unternehmen aus den verschiedenen Ecken der Wirtschaft, die sich ein Stück vom Kuchen abschneiden wollen. Deutschland ist in einigen Bereichen bereits Technologieführer, in einigen Gebieten laufen wir aber noch immer dem Ausland hinterher. Klären wir also, welche Unternehmen sich mit Wasserstoff beschäftigen und in Zukunft profitieren könnten.

-> Wasserstoff-Produzenten

Wo kommt Wasserstoff überhaupt her? Wie wird er generiert und wie kann er zur Nutzung vorbereitet werden? Um diese Fragen kümmern sich die sogenannten Wasserstoff-Produzenten. Glücklicherweise hat Wasserstoff die Eigenschaft, vielfältig einsetzbar zu sein. So können die Produzenten ihr wertvolles Produkt gleich in mehreren Branchen und in mehreren Unternehmen an den Mann und die Frau bringen. 

Er lässt sich in Kraft- und Treibstoffe, synthetisches Erdgas umwandeln oder direkt zur Stromerzeugung nutzen, um zum Beispiel eine Konkurrenz zu Öl oder Kohle darzustellen. Unternehmen, die sich mit der Produktion von Wasserstoff und damit verbundenen Produkten konzentrieren, werden sicher die Ersten sein, an die sich zum Beispiel Automobilunternehmen wenden, wenn sie einen Wasserstoffantrieb in Serie bringen wollen. Bekannte Wasserstoffproduzenten sind zum Beispiel Unternehmen wie Air Products & Chemicals, Air Liquide oder auch Linde.

Ein weiterer Player aus den deutschen Reihen sollte 2022 hinzukommen. Der Konzern thyssenkrupp will seine Elektrolyseeinheit Uhde Chlorine Engineers auslagern und an die Börse bringen. Der Börsengang steht jedoch noch aus, da er wegen des schlechten Marktumfelds verschoben wurde. Uhde Chlorine Engineers, ein Joint Venture mit der italienischen Industrie De Nora, hilft beim Bau von Wasserstoffproduktionsanlagen. Ein Stahlhersteller, der Wasserstoff produzieren und verarbeiten will? Ganz genau, viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen haben die Zukunftsfähigkeit von Wasserstoff erkannt und investieren in diesem Bereich, selbst wenn es nicht zu ihren ursprünglichen Kernkompetenzen gehört.

-> Hersteller von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen

Ein Endprodukt in der Wasserstoffverarbeitung ist die Brennstoffzelle. Die sind eine echte Herausforderung, da sie nicht nur extrem energiereich, sondern auch sehr gefährlich sein können. Benzin brennt, aber eine Brennstoffzelle könnte explodieren. Aber nicht nur das, Wasserstoff ist generell schwierig in der Handhabung, die Herstellung von Brennstoffzellen ist also nicht einfach nur ein Abfüllen des wertvollen Gases. Die gesamte Herstellung von Brennstoffzellen muss besonders sicher sein. Hersteller, die hier zuverlässig und hochwertig produzieren, könnten also in Zukunft von einer hohen Nachfrage profitieren. Einige Unternehmen sind dabei schon sehr weit fortgeschritten. Unter anderem sind es Namen wie Cummins, Bloom Energy, Ballard und Plug Power. 

-> Wasserstoff in Autos

Die eben erwähnten Brennstoffzellen kann man dann zum Beispiel in Autos verbauen. Die fahren dann mit Wasserstoff und einer passenden Brennzelle. Hier ist Deutschland übrigens nicht der Technologieführer. Denn Toyota und Hyundai haben bereits Fahrzeuge mit Wasserstoffbrennzellen auf dem Markt. Mercedes hat sich bisher über einen Pilotversuch nicht hinaus getraut. Natürlich forschen auch die anderen Autobauer am Wasserstoffantrieb. Es sind Modelle in Arbeit, denn neben den aktuell so gehypten akkubetriebenen E-Autos, gibt es bei Wasserstoff wesentlich mehr Reichweite und das gute alte “Tankgefühl” bleibt auch erhalten. Man sollte also Aktien wie Ford, Toyota, Volkswagen, Daimler und BMW im Auge behalten. Es gibt wohl keinen Automobilkonzern, der sich dieser Technologie entziehen kann.

-> Pipeline-Unternehmen

Natürlich muss der Wasserstoff auch von A nach B transportiert werden. Auch hier ist der Umgang Experten vorbehalten. Denn Wasserstoff ist in Verbindung mit Sauerstoff brennbar und ab einem bestimmten Verhältnis ist das Gemisch sogar hochexplosiv. Experten meinen zwar, dass Wasserstoff weniger gefährlich als andere Auto-Treibstoffe ist, aber Vorsicht ist bei Gasen sicherlich angebracht. Unternehmen, die sich auf den Transport von Gasen spezialisiert haben und somit auch Wasserstoff sicher transportieren können, sind zum Beispiel Enbridge, Kinder Morgan, TC Energy oder Williams Companies.

-> Versorger 

Wasserstoff kann natürlich nicht nur in Autos und Brennstoffzellen eingesetzt werden, sondern zum Beispiel auch zur Energieproduktion. Das ist besonders interessant, wenn es um Klimaneutralität geht und ausnahmsweise mal nicht auf die Sonne oder den Wind geschaut werden muss. Die fossilen Brennstoffe wie Öl und Erdgas könnten durch Wasserstoff weitgehend ersetzt werden. Das klingt fast zu schön um wahr zu sein, oder? Es gibt schon einige Player, die diese Zukunftsvision schon bald wahr werden lassen könnten. Unternehmen wie NextEra Energy forschen in dieser Richtung und die ersten ergattern die Patente und damit sicher auch ein sehr großes Stück vom Wasserstoff-Kuchen. 

In Wasserstoffaktien investieren: die Herausforderungen

Wasserstoff hat spezielle Eigenschaften. Die Explosivität haben wir ja schon erwähnt. Es gibt aber noch weitere Herausforderungen. Wegen seiner geringen Dichte verfügt er auch über ein geringes Energievolumen. Wasserstoff muss komprimiert oder verflüssigt werden, zumindest wenn er als Treibstoff genutzt wird. Das ist aufwändig und kostet viel Geld. Damit schwinden natürlich auch eventuelle Gewinnmargen von Lieferanten oder der Kunde muss an der Zapfsäule kräftig draufzahlen. 

Ein weiteres Problem zeigt sich in der schwierigen Gewinnung und Lagerung von hochreaktivem Wasserstoff, sowie der aktuell noch fehlenden Infrastruktur für Transporte und Weiterverarbeitung. Der Ausbau wird jetzt zwar verstärkt vorangetrieben, steckt aber noch relativ am Anfang. Bald könnte sich Wasserstoff für immer mehr Unternehmen und Privathaushalte lohnen und da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, ist es vermutlich sinnvoll bereits jetzt schon über diese nachzudenken.

Kommt der Wasserstoffaktien-Boom?

Wenn du in Wasserstoffaktien investieren willst, ist es wichtig zu wissen, dass das Thema inzwischen weltweit im Fokus liegt. Schon jetzt haben laut einer Analyse des Weltenergierats (WEC) mindestens 20 Länder eine nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet oder stehen zumindest kurz davor. Es handelt sich also faktisch gesehen nicht mehr um eine Randtechnologie oder allzuferne Zukunftsmusik. Die Kapelle spielt schon ziemlich laut in der Nachbarschaft und auch bei uns. 

Ganz vorne dabei sind große Wirtschaftsmächte wie Japan, Russland, China, Frankreich, Südkorea, Spanien und Portugal. Und natürlich wird der Trend auch in der größten Volkswirtschaft der Welt, den USA, verfolgt. Es wird also geforscht und entwickelt, was das Zeug hält und das könnte möglicherweise auch einen Boom bei vielen Unternehmen auslösen, die jetzt schon frühstmöglich mit am Start sind. Entscheidend werden die Fortschritte in den verschiedenen Forschungszweigen sein und ob die Kosten im Vergleich zu den Nutzen weiter gesenkt werden können. 

ETFs als Körbe grüner Energie?

Wir haben gesehen, dass es mittlerweile zahlreiche Länder und Unternehmen aus verschiedenen Branchen gibt, die sich mit Wasserstoff, der Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung beschäftigen. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile auch einige ETFs die sich mit grüner Energie und schwerpunktmäßig mit Wasserstoffaktien beschäftigen. Das ist zum Beispiel der Global Clean Energy ETF (iShares)  oder der New Energy ETF (Lyxor). Beide beinhalten einige der genannten Unternehmen und könnten von einem Wasserstoffboom profitieren. Mehr über grüne Energie kannst du in unserem Artikel lesen. 

Die Zukunft ist rosig, oder?

Noch weiß niemand, ob Wasserstoff wirklich das nächste große Ding werden wird und ob es eine gute Idee ist, in Wasserstoffaktien zu investieren. Wir wissen aber schon heute, dass viele Länder und Unternehmen, teilweise schon sehr erfolgreich, in diesem Bereich forschen. Wasserstoff ist also ganz und gar nicht flüchtig, sondern scheinbar gekommen, um zu bleiben. Es wird auf jeden Fall spannend, wie sich der Markt weiter entwickelt und welche Unternehmen zu aufstrebenden Weltmarktführern in diesem Bereich werden.

So kannst du regelmäßig in Wasserstoffaktien anlegen

Mit BUX Zero kannst du ganz einfach in deine Lieblings-Wasserstoffaktien investieren, oder einen der vorgestellten ETFs kaufen. Damit kannst du nicht nur vom Wasserstoff-Trend profitieren, sondern du kannst dir damit auch die Unternehmen in dein Depot holen, die eine grüne Zukunft gestalten.

Du kannst selbst entscheiden, welche für dich die besten Wasserstoffaktien sind und welchen Betrag du in welches Produkt investieren möchtest. Du kannst Wasserstoffaktien und ETFs auch zu deinem ganz persönlichen Sparplan bei BUX Zero hinzufügen, mit welchem du ganz bequem dein Portfolio aufbauen kannst.

Wird geladen