13. – 17. Dez. | Warum wird das Treffen der Zentralbanken wichtig?

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Federal Reserve (FED) werden diese Woche die Dirigenten an den Aktienmärkten sein! Beide Institutionen müssen nämlich ihre Zinsentscheidungen vorlegen, die die ersten Leitlinien für die Wirtschaft im Jahr 2022 vorgeben werden. Wir erklären dir, was bei diesen Sitzungen auf dem Spiel steht, bevor wir dir eine Liste mit fünf ETFs vorschlagen, die dir in diesem Zusammenhang Chancen bieten könnten ?.

Wird die Fed die Zügel anziehen?

Am Dienstag, den 14. und Mittwoch, den 15. Dezember treffen sich die Mitglieder der US-Notenbank Federal Reserve, um über die Zukunft zu sprechen. Und diese ist trüber denn je! Die Inflation ist explodiert und die Omikron-Variante verschlechtert weiterhin die Gesundheitssituation. Hinzu kommt, dass die USA einen Beschäftigungsrückgang erleben, der zwangsläufig ins Gewicht fällt. Jerome Powell, der gerade als Vorsitzender der FED wiedergewählt wurde, wird also wichtige Entscheidungen treffen müssen, um zu verhindern, dass die wirtschaftliche und finanzielle Gesundheit auf den absteigenden Ast gerät. 

Im Gegensatz zu den Pro-Anleihekäufe-Ökonomen, die ein Eingreifen der Zentralbanken zur Begrenzung der Inflation befürworten, plädieren einige Fed-Mitglieder stattdessen für eine orthodoxe Geldpolitik mit weniger Eingriffen, bei der mehr Flexibilität erforderlich ist. Als „Falken“ werden sie bezeichnet und sie fordern nun eine Straffung, die sich in einer Abkehr von geldpolitischen Maßnahmen wie z.B. dem intensiven Aufkauf von Anleihen äußern würde. Diese bereits eingeführte Strategie wird Tapering genannt und könnte sich in den nächsten Monaten beschleunigen. Nach Ansicht der Falken würde dies der Inflation entgegenwirken, die letztlich womöglich nicht nur vorübergehend wäre. 

Was wäre, wenn sich alles am 16. Dezember in Europa entscheiden würde?

Kehren wir auf den alten Kontinent zurück, der die gleichen Probleme aufweist wie auf der anderen Seite des Atlantiks. Die 24 Mitglieder des EZB-Rates treffen sich am Donnerstag, den 16. Dezember, um über die Ausrichtung der Geldpolitik in der Eurozone zu entscheiden, da die Inflation auch hier ansteigt. Sie werden über mögliche neue Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft im Rahmen des “Pandemic Emergency Purchase Program” (PEPP) entscheiden: Ein Programm zum Aufkauf von Vermögenswerten, mit dem über 1850 Milliarden Euro in die Finanzmärkte zurückflossen, um den negativen Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken. 

Da diese Maßnahme zur Bekämpfung der Finanzkrise im März 2022 ausläuft, hat die EZB nun zwei Optionen: 

  • Ausweitung des PEPP mit weniger Geld: Diese Option wird als weniger wahrscheinlich eingestuft, da das PEPP zeitlich begrenzt ist. Die Länder des Euroraums könnten bis 2022 wieder ein BIP-Wachstumsniveau von vor der Pandemie erreicht haben. 
  • Aufstockung ihres klassischen Programms zum Aufkauf von Vermögenswerten (sog. APP) auf 20 Mrd. EUR pro Monat: Eine wahrscheinlichere Option, insbesondere wenn der Grundbetrag vergrößert wird. Einige Mitglieder des EZB-Rats halten diese Option jedoch für zu locker und lässig.

Einige Analysten erklären auch, dass die EZB aufgrund der erhöhten Unsicherheit und der neuen Covid-Welle, die über den alten Kontinent schwappt, möglicherweise keine langfristigen Verpflichtungen eingehen wird. 

Wie könnte sich diese Stimmung auf dein Portfolio auswirken?

Du siehst also: Die Termine der Woche kommen „von oben“ und ihre Auswirkungen fallen direkt auf die Märkte und damit auf dein Portfolio zurück. Alles wartet auf die Sitzungen der Fed, die am Dienstag beginnen. Auch die Volatilität könnte sich jetzt noch deutlicher zeigen, wenn die Entscheidungen getroffen und öffentlich bekannt gegeben werden. 

In diesem Zusammenhang könnten sich über ETFs, in denen zahlreiche amerikanische und europäische Aktien und Anleihen zusammengefasst sind, Chancen ergeben. Einige Fondsmanager erklären nämlich, dass die Wertentwicklung von ETFs, je nach geldpolitischen Entscheidungen, in diesem inflationären Klima deutlich schwanken kann. 

Du kannst also die folgenden ETFs im Auge behalten:

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Wirtschaftsdaten und Quartalszahlen

Montag – Handelsbilanz aus den Niederlanden (Oktober). Monatlicher Öl-Bericht der OPEC.

Dienstag – Industrieproduktion der Eurozone (Oktober). Verbrauchervertrauen aus Irland (Dezember). Quartalszahlen von Colruyt, Compagnie des Alpes, Ceconomy, Aspen

Mittwoch –  Endgültige Inflationsraten ausFrankreich, Spanien und Italien (November). Wirtschaftsprojektionen zu den Zinssätzen und Zinsentscheidungen des FOMC in den USA. Quartalszahlen von Industria de diseño textil, Metro, Figeac Aero.

Donnerstag – Arbeitslosenquote aus den Niederlanden (November). Prognosen für den Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes und des verarbeitende Gewerbes in Deutschland und der Eurozone (Dezember). Handelsbilanz der Eurozone (Oktober). Zinsentscheidungen der EZB und anschließende Pressekonferenz. Sitzung des Europäischen Rates. Quartalszahlen von Adobe, Accenture, Fedex.

Freitag – Handelsbilanz aus Spanien (Oktober). Endgültige Inflationsrate aus Österreich und der Eurozone (November). Sitzung des Europäischen Rates. Quartalszahlen von Exel Industries.

Wir wünschen dir eine gute Woche an den Märkten!

Dieser Artikel wurde von Clémentine Pougnet geschrieben.

Alle Ansichten, Meinungen und Analysen in diesem Artikel sollten nicht als persönliche Anlageberatung gelesen werden, und individuelle Anleger sollten ihre eigenen Entscheidungen treffen oder unabhängigen Rat einholen. Dieser Artikel wurde nicht in Übereinstimmung mit gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Investitionsrecherche verfasst und gilt als Marketingmitteilung.

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