31. Jan.-4. Feb. | Kann Öl wieder ein Vorkrisen-Niveau erreichen?

Den Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge wird das Ölangebot die Nachfrage schon sehr bald übersteigen. Tatsächlich pumpen viele Produzenten des schwarzen Goldes auf oder über ihrem historischen Niveau, während die Nachfrage trotz der Ausbreitung von Omikron, dessen Schäden nicht so gravierend sind wie erwartet, anhält. Unter diesen Umständen könnte sich der Anstieg des Ölpreises verlangsamen und sich in Richtung eines besseren Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage bewegen… Vor diesem Hintergrund präsentieren wir dir die großen, nicht zu übersehenden Ereignisse der Woche rund um das schwarze Gold

Die OPEC und ihr Öl-Standpunkt

Am Mittwoch, den 2. Februar, veranstalten die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Partner ihr 24. Ministertreffen, auf welchem, vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung, Fragen der Anpassung von Angebot und Nachfrage erörtert werden sollen. Für das Jahr 2022 hält die OPEC an ihrer Marktprognose fest, dass die Nachfrage um 4,15 Millionen Barrel pro Tag steigen wird. 

Allerdings wird dieses für die OPEC optimistische Schema durch drei Elemente gestört:

  • Die Inflation galoppiert weiter und zieht einen Anstieg der Treibstoffpreise nach sich. Einige Analysten schätzen, dass die Ölkosten im Jahr 2022 die Marke von 100 USD pro Barrel überschreiten könnten.  
  • Das geopolitische Klima in den ölproduzierenden Ländern ist besonders angespannt, und einige unterbrechen sogar punktuell ihre Produktion: Dies ist der Fall in der Golfregion, in Libyen und in Angola. Auch in der Ukraine, die derzeit von einer russischen Invasion bedroht ist, verlangsamt sich die Förderung. 
  • Die Produktionsunterschiede zwischen den Ländern nehmen enorm zu, und die OPEC hat Schwierigkeiten, die Einhaltung der Produktionsobergrenzen zu kontrollieren: eine wesentliche Größe für das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Das heißt, die OPEC-Länder sollten nicht überproduzieren, um die mangelnde Produktion der anderen Länder auszugleichen. 

Die OPEC wird also auf die Bedenken in Bezug auf diese drei Punkte eingehen und erklären müssen, welche Hebel sie einsetzen wird, um das schwarze Gold 2022 über Wasser zu halten. 

Welche Ölgesellschaften legen ihre Gewinne offen?

Diese Woche kannst du die Quartalsergebnisse von drei in der Branche einflussreichen Ölfirmen verfolgen. Dabei musst du die Erwartungen der Analysten berücksichtigen, aber auch den Hintergrund, den wir dir oben gerade erklärt haben. 

Exxon Mobil eröffnet den Zahlenreigen am Dienstag, den 1. Februar. Der Konzern kündigte kürzlich an, dass die steigenden Benzinpreise die Gewinne mit einem Anstieg von 700 Millionen auf 1,1 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal ankurbeln könnten. Der Wert der Aktie stieg im Jahresvergleich um 48 %.

ConocoPhilips wird das zweite Unternehmen sein, das du diese Woche im Auge behalten solltest. Die Analysten sind sehr optimistisch, was die Zahlen angeht! Das in Alaska ansässige Unternehmen wird am Donnerstag, den 3. Februar, voraussichtlich einen Gewinn von 2,17 $ pro Aktie bekannt geben, was einem Wachstum von 1242,11 % im Jahresvergleich entsprechen würde. Die jüngste Schätzung geht von einem Quartalsumsatz von 14,39 Milliarden US-Dollar aus, was einem Anstieg von 137,88 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Schließlich kannst du ein Auge auf Shell werfen, dessen Aktien in den letzten sechs Monaten um 38 % gestiegen sind. Darüber hinaus hat sich der Konzern einer Aktienrückkaufstrategie verschrieben und profitiert von seiner Position als Quasi-Marktführer im Bereich Flüssigerdgas. Shell kündigte außerdem eine Investition von 4 Milliarden Euro in Frankreich an, um dort laut Konzernchef Ben van Beurden im Rahmen der Energiewende „Zukunftsenergien“ zu entwickeln. Die Ergebnisse des Konzerns werden am Donnerstag, dem 3. Februar, veröffentlicht.

Bleib auf dem Laufenden 

Wenn du über Börsenereignisse auf dem Laufenden bleibst, kannst du bessere Investitionsentscheidungen treffen. Aus diesem Grund haben wir eine brandneue Funktion in die BUX Zero App aufgenommen: den Finanzkalender. Dieser enthält sowohl die Termine für die Ex-Dividenden-Tage (Tage, an denen die Aktie mit einem Dividendenabschlag gehandelt werden), als auch die Termine für die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse. Schau ihn dir doch gleich mal an!

Wirtschaftsdaten und Quartalszahlen

Montag – BIP-Wachstum aus Österreich und der Eurozone (Q4). Voraussichtliche Inflationsrate aus Spanien und Deutschland (Januar). Quartalszahlen von Otis Worldwide, KPN, Alexandria, L3Harris

Dienstag – Voraussichtliche Inflationsrate aus Frankreich (Januar). Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der Eurozone und Frankreich (Januar). Arbeitslosenquote in der Eurozone (Dezember). Quartalszahlen von Alphabet, Christian Dior, PayPal, Exxon Mobil, Starbucks, General Motors, Electronic Arts, Gilead.

Mittwoch – Haushaltsbilanz aus Frankreich (Dezember). Voraussichtliche Inflationsrate aus Österreich und der Eurozone (Januar). Arbeitslosenquote aus Irland (Januar). Sitzung der OPEC. Quartalszahlen von Alibaba, Qualcomm, T-Mobile, Santander, eBay, Spotify.

Donnerstag – Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor der Eurozone, Deutschland, Frankreich und den USA (Januar). Entscheidung über die Zinssätze durch die EZB. Quartalszahlen von Amazon, Shell, Honeywell, Siemens, Dassault, Infineon, ConocoPhilips

Freitag – Industrieproduktion aus Frankreich (Dezember). Arbeitslosenquote aus den USA (Januar). Quartalszahlen von Sanofi, Vinci.

Bis bald, wenn wir die nächsten Seiten in unserem Börsenkalender befüllen. In der Zwischenzeit wünschen wir dir eine gute Woche an den Märkten!

Dieser BUX-Börsenausblick wurde von Clémentine Pougnet verfasst.

Alle in diesem Artikel dargestellten Ansichten, Meinungen und Analysen sollten nicht als persönliche Anlageberatung angesehen werden. Einzelne Anleger sollten ihre eigenen Entscheidungen treffen oder sich unabhängig beraten lassen. Dieser Artikel wurde nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung unabhängiger Anlageforschung erstellt und gilt als Marketingmitteilung.

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